Techniktraining Beachvolleyball: Grundtechnik II – Das Baggern

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Die Grundtechnik Baggern wird im Volleyball und Beachvolleyball vor allem für die Abwehr und Annahme genutzt. Wie genau diese Technik funktioniert und verschiedene Übungen, wie man sie am effektivsten trainiert und sinnvoll ins Techniktraining einbaut, erklärt Sportexpertin Lea Becker.

Das untere Zuspiel wird vor allem für die Annahme und Abwehr genutzt, aber auch für das Zuspiel am Netz. Neben dem frontalen Bagger gibt es den seitlichen Bagger und den Hechtbagger. Diese Techniken sollten zunächst erlernt werden um anschließend durch Übungen in der Annahme und Abwehr trainiert zu werden. Somit kann das Training des unteren Zuspiels vielfältig gestaltet werden. (Ab in den Sand – Die ersten Schritte im Beachvolleyball)

 

Die Bagger-Techniken

Frontaler Bagger

Beim Baggern sollte der Spieler möglichst immer hinter dem Ball, in einer leichten Schritt-Grätsch-Stellung, stehen. Dabei sind die Knie gebeugt und der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt, sodass sich das Körpergewicht auf die Fußballen verlagert. Die Hände werden ineinander gelegt, die Arme sind gestreckt und die Schultern sind nach vorne geschoben. So ergibt sich das „Spielbrett“, mit dem der Ball gebaggert wird. Der Impuls, der dem Ball die neue Richtung gibt, kommt aus den Beinen durch eine Ganzkörperstreckung. Der Treffpunkt sollte mit den Unterarmen auf Hüft-Höhe vor dem Körper erfolgen.

Aufgrund der Größe des Spielfeldes, das mit 2 Spielern abgedeckt werden muss, und der Geschwindigkeit, mit der gespielt wird, kann es jedoch passieren, dass man sich nicht mehr hinter dem Ball positionieren kann. Um den Ball trotzdem spielen zu können, kann auch seitlich gebaggert oder gehechtet werden.

 

Seitlicher Bagger

Für den seitlichen Bagger wird ein seitlicher Ausfallschritt gemacht. Je höher der Ball fliegt und gespielt werden muss, desto weiter nach hinten muss der Schritt gesetzt werden. Um zu verhindern, dass der Ball die gestreckten Arme nur streift und nach hinten wegfliegt, wird bei einem rechts gespielten Ball die rechte Schulter hochgezogen und die linke Schulter abgesenkt. So kann das „Spielbrett“ hinter den Ball gebracht werden und der Ball mit den Unterarmen von hinten unten getroffen werden. Bei links gespielten Bällen findet die Bewegung spiegelverkehrt statt.

 

Hechtbagger

Um Bälle in größerer Entfernung noch zu erreichen und zu spielen wird der Hechtbagger eingesetzt. Hierbei springt man flach nach vorne zum Ball und spielt diesen entweder mit beiden oder auch nur mit einer Hand.

Beim beidhändigen Hechtbagger kommt der Impuls überwiegend durch den Armeinsatz und der Ball wird im Flug mit den Unterarmen gespielt. Nach dem Ballkontakt setzten die Hände auf dem Boden auf um die Landung einzuleiten und den Körper abzufangen.

Um die Reichweite noch etwas zu erhöhen, kann der einhändige Hechtbagger eingesetzt werden. Hierbei wird der Spielarm weit nach vorne gestreckt. Der freie Arm wird zunächst mit nach vorne und anschließend zum Boden geführt, um das Auftreffen auf dem Boden abzufangen. Bei diesem Hechtbagger wird der Ball mit dem Unterarm oder dem Handrücken gespielt. Der Impuls kommt sowohl aus dem Arm als auch durch Handgelenkseinsatz.

Bei beiden Varianten des Hechtens geht es hauptsächlich darum, den Ball noch irgendwie zu erreichen. So kann nicht nur nach vorne, sondern auch zur Seite gehechtet werden.

 

Erste Übungen zum Baggern

Zunächst können mit dem Partner ganz leichte Bagger-Übungen im Techniktraining durchgeführt werden.

Beide Spieler stehen sich gegenüber. Einer wirft den Ball, der andere muss baggern. Kommt der Ball präzise zurück, kann der Werfer den Ball auch zu seinem Partner Pritschen oder Baggern. Um die Schwierigkeit und den Druck zu erhöhen, greift ein Spieler den anderen an. Dieser muss den Schlag wieder zurückbaggern.

Eine weitere Übungsform besteht darin, dass auf beiden Feldhälften je 1 Spieler steht. Jeder hat nur eine Ballberührung zur Verfügung, um den Ball auf die andere Seite zu baggern. Zunächst wird miteinander gespielt, anschließend gegeneinander, sodass auch das seitliche Baggern und die Hechtbagger trainiert werden.

 

Annahme- und Abwehrtraining

Um das Baggern im Volleyball zu trainieren, bieten sich auch spielnahe Übungsformen an.

Zum einen können Annahmeübungen absolviert werden. Hierzu macht ein Spieler Aufschläge, die der andere Spieler annehmen muss. Die Annahme sollte gerade nach vorne geschoben werden und 1-2 Meter vom Netz entfernt auf den Zuspieler kommen. Dabei darf der Pass nicht zu flach gespielt werden, da sonst der Zuspieler unter Zeitdruck gerät, aber auch nicht zu hoch, da sonst das technisch saubere Zuspiel erschwert wird. Zunächst sollte der Aufschläger leichte Aufschläge direkt auf den Annahmespieler schlagen. Anschließend können schwierigere Aufschläge gemacht werden, die den annehmenden Spieler zwingen, sich zum Ball zu bewegen und gegebenenfalls seitlich zu baggern oder zu hechten. Durch die Einbindung des Aufschlags wird auch diese Grundtechnik trainiert.

Desweiteren kann das Baggern durch gezieltes Abwehrtraining verbessert werden. Zuerst greift ein Spieler möglichst platziert auf den abwehrenden Spieler an. Danach muss er zum Beispiel ausschließlich in einen bestimmten Teil des Feldes schlagen. In diese Übung kann auch der Block mit eingebaut werden.

 

Lea Becker

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