Beim Apnoe-Tauchen, also beim Tauchen ohne Druckluftflache, ist es wichtig, so kraftsparend wie möglich zu tauchen. Ansonsten verbraucht man zu viel Sauerstoff, der einem unter Wasser dann fehlt. Apnoe-Tauchlehrerin Maike Münster erklärt, worauf man beim Apnoe-Tauchen achten muss.
„Das Wichtigste ist zunächst, dass man sich beim Apnoe-Tauchen immer ruhig und gelassen bleibt und niemals hektisch wird“, sagt Maike Münster, deutsche Meisterin im Apnoe-Tauchen von 2001. „Je mehr man sich bewegt, desto mehr Sauerstoff verbraucht man. Da der Luftvorrat aber im Gegensatz zum Gerätetauchen stark begrenzt ist, muss man möglichst sparsam damit umgehen.“
Abtauchen
Vor dem Abtauchen atmet man 3- oder 4-mal kräftig ein und aus. Dann legt man sich auf die Wasseroberfläche, knickt in der Hüfte um 90 Grad nach unten ab und zieht sich mit einem Armzug nach unten. In der Regel reicht das schon aus, um genug Abtrieb zu erzeugen, damit die Flossen auch mit ins Wasser kommen. Dann gilt es nur noch, mit ruhigen kräftigen Beinschlägen nach unten zu kommen, bis der steigende Umgebungsdruck so hoch ist, dass man sich einfach nur fallen lassen muss.
Beinschlag
Der Beinschlag ist das einzige Mittel, das beim Apnoe-Tauchen zum Vortrieb genutzt wird. Entsprechend kommt diesem eine besondere Aufmerksamkeit zu. Welche Flossen man dazu nimmt, hängt dabei von der Kraft und der Kondition des Tauchers ab. Je kräftiger, desto länger und härter können die Flossen sein. Hier muss man eben ausprobieren, was am besten zu einem passt.
Was die Schwimm-Technik angeht, so hat Maike ein paar Tipps: Es geht darum, den Beinschlag so gut es geht zu ökonomisieren. Dazu streckt man die Beine lang aus und schlägt abwechselnd mit einem Bein, als ob man einen Fußball kicken würde. Anschließend nutzt man die Gleitphase, bevor man den nächsten Beinschlag macht. „Wir sprechen dabei davon, dass wir die Flosse laufen lassen“, sagt Maike. „Setzt man den nächsten Beinschlag zu früh, bricht man die Gleitphase ab und braucht mehr Kraft, um sich wieder anzutreiben.“
Körperhaltung
Um möglichst wenig Widerstand zu bieten, ist es beim Apnoe-Tauchen wichtig, eine gute Körperposition zu haben. „Der Körper sollte immer entspannt aber stabil bleiben, die Arme sind seitlich am Körper angelegt“, sagt Maike Münster. „Der Kopf sollte dabei in der Körperlängsachse liegen. Hier muss man aufpassen, nicht zu überstrecken. Sonst bietet man mehr Widerstand und taucht zudem nicht immer gerade, da der Kopf die Richtung vorgibt. Und Umwege kosten Kraft und damit auch Luft.“
Auftauchen
Beim Auftauchen kann man etwas mehr Kraft investieren. Schließlich muss man ja keine Zeit mehr unter Wasser verbringen. Aber auch hier kann man die Bewegung ökonomisieren. „Zunächst gilt auch hier, dass der Körper möglichst gestreckt sein sollte. Der Kopf bleibt in der Längsachse, um möglichst Stomlieneinförmig bleiben zu können. Kollisionen an der Wasseroberfläche zu vermeiden, ist die Aufgabe des Tauchpartners. Dieser taucht leicht unterhalb der Oberfläche rund eine Armlänge vom Seil entfernt und schiebt den Taucher dorthin, wo eine freie Stelle ist, um drohende Zusammenstöße mit Schwimmern, Booten oder Treibgut zu vermeiden“, sagt Maike Münster. „Wenn man den Oberkörper beim nach oben Schwimmen leicht hin und her wiegt, kann man mehr Kraft auf die Flossen übertragen und kommt schneller nach oben zurück, wobei man auch hier nicht hektisch werden solle. Schließlich geht es beim Apnoe-Tauchen in erster Linie um Entspannung und nicht darum, neue Rekorde aufzustellen.“
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Christian Riedel