Eingeklemmter Nerv: Für Schmerzen im unteren Rücken kann eine ganze Reihe von Faktoren verantwortlich sein. Überbeanspruchung, Muskelzerrungen und Muskel-, Bänder-, Knochen- und Bandscheibenverletzungen lassen den Rücken anfällig für Verletzungen und Wiederverletzung werden.
Machen Sie die gleiche Bewegung immer wieder, ohne dass Ihre Wirbelsäule richtig stabilisiert ist, setzen Sie Ihren Rücken einer wiederholten Überstrapazierung aus und können so Ihren Bandscheiben und Wirbeln Schaden zufügen.
Hilfe bei Rückenschmerzen
An Bewegungen wie Vornüberbeugen, Heben, Laufen, Strecken und Sitzen sind stets Ihre Rückenmuskeln beteiligt. Wenn Sie sich nicht korrekt bewegen, begünstigen Sie den vorzeitigen Verschleiß Ihrer Wirbelsäule, insbesondere Ihrer Lendenwirbelsäule. Falls Sie Ihre Muskeln, Bänder, Wirbelbogengelenke oder Ihre beiden Iliosakralgelenke (die Gelenke zwischen dem Kreuzbein und dem Darmbein) überstrapazieren, machen Sie womöglich Ausweichbewegungen, um die von der Überstrapazierung verursachten Schmerzen zu vermeiden, und übertreiben damit die falschen Bewegungen nur noch mehr. Wir alle haben schon Leute gesehen, die mit einer angezogenen Hüfte gehen und auf diese Weise ihren Körper einseitig überbelasten. Derartige Kompensationsbewegungen haben eine Überbelastung anderer Muskeln zur Folge, die nicht für die Bewegungen gemacht sind, die Sie ihnen aufzwingen. Damit setzt sich ein Teufelskreis aus Verletzung und Schmerzen in Gang.
Die Wahrheit ist, dass nach Jahren falscher Bewegungen, die das weiche Gewebe mechanischer Überbelastung ausgesetzt haben, die meisten von uns ab 40 Beschwerden im unteren Rücken verspüren. Beim Grundlagen-Training geht es darum, diese Art der mechanischen Überstrapazierung zu vermeiden. Anstatt die Muskeln zu belasten, die nicht für eine derartige Belastung gemacht sind, werden Sie lernen, sich so zu bewegen, dass die hintere Kette ihre Aufgaben mit integrierten, kraftvollen Bewegungen meistern kann.
Muskelkrämpfe bei Rückenproblemen
Muskelschmerzen im Rücken bedeuten nicht unbedingt, dass Sie sich einen Muskel verletzt haben. Ein Rückenkrampf – der sich wie ein Wadenkrampf anfühlt – ist eine intensive, unfreiwillige Kontraktion als Reaktion auf eine Verletzung oder eine Minderversorgung mit Sauerstoff. Der Krampf kann so stark sein, dass Sie unter Umständen bewegungsunfähig sind. Ein Rückenkrampf ist eine Reaktion des Körpers zum Schutz eines verletzten Bereiches, die Sie in Ihren Bewegungen einschränkt und auf diese Weise verhindert, dass die Verletzung schlimmer wird.
Ein Rückenkrampf weist auf eine andere Verletzung hin. Eine gezerrte Sehne oder überdehnte Bänder oder ein ernsthafter Muskelschaden, eine vorgefallene Bandscheibe, die einen Nerv einklemmt, eine Infektion oder eine Gelenkreizung können allesamt einen Muskelkrampf auslösen. Auch der Lenden-Darmbeinmuskel, der aus zwei Muskeln besteht, dem Lendenmuskel und dem Darmbeinmuskel, und sich von mehreren Wirbeln des unteren Rückens über das Becken bis zur Innenseite des Oberschenkels erstreckt, kann verantwortlich für Probleme an der Hüfte sein. Der Lenden-Darmbeinmuskel verkrampft sich häufig, wenn ein Band oder eine Bandscheibe der unteren Wirbelsäule beschädigt ist. Die Folge sind Hüftschmerzen.
Bandscheibenprobleme durch eingeklemmten Nerv
Chronische Rückenprobleme gehen meistens nicht auf Muskeln zurück, sondern auf eingeklemmte
Nervenwurzeln an der Wirbelsäule. Dieser Druck wird gelegentlich von einer vorgefallenen Bandscheibe verursacht, die in den Wirbelkanal eintritt und auf einen Nerv drückt. Mit 40 haben die Bandscheiben schon angefangen, auszutrocknen und sich zu verhärten. Dadurch schrumpfen sie, was dazu führen kann, dass der äußere Faserring Risse bekommt und die gallertartige Masse des Kerns austritt, und das wiederum reizt die Nerven und Muskeln der Umgebung. Kleine Verschleiße des Faserrings können eine ganze Bandbreite an Reaktionen auslösen, die von äußerlicher Schmerzfreiheit bis zu chronischen Lähmungserscheinen reichen können.
Wir können nicht erklären, warum die Auswirkungen des Verschleißes von Mensch zu Mensch so unterschiedlich sein können. Wenn eine Bandscheibe verschlissen oder verletzt ist, kann ein Teil des Gallertkerns durch den Fasserring dringen. Eine vorgefallene oder geschädigte Bandscheibe kann aus ihrer natürlichen Position zwischen zwei Wirbeln austreten und in den Wirbelkanal oder die Öffnung eindringen, aus der der Nerv aus dem Wirbel tritt. Das führt zu einer unmittelbaren Nervreizung. Wenn eine vorgefallene Bandscheibe in den Wirbelkanal drückt, kann der Druck auf die Spinalnerven Schmerzen auslösen.
Das gilt besonders für die Bandscheiben zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel. Wenn der Nerv direkt eingeklemmt ist, verspüren Sie an der betreffenden Stelle einen stechenden Schmerz, der gelegentlich von Taubheitsgefühlen im Bein begleitet wird, in das sich der eingeklemmte Nerv zieht. Das Nervensystem kommuniziert mit den Muskeln mittels elektrischer Impulse; eine gerissene Bandscheibe kann diese Kommunikation unterbrechen oder blockieren, und das führt zu geschwächten Muskeln.
Muskeln, Bänder und Verschleiß der Wirbelsäule und Bandscheiben
Eine ausgeprägte Muskelschwäche könnte ein Anzeichen für ein ernsthaftes Problem sein. Wenn Sie Muskelschwäche verspüren, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Die Nerven des unteren Rückens kontrollieren die Hüften, die Beine und die Füße. Jede Nervenwurzel sendet Impulse über einen bestimmten Pfad. Ein Bandscheibenvorfall im unteren Rücken kann Druck auf eine Nervenwurzel ausüben, die zum Bein und Fuß führt, und bewirken, dass der Schmerz in das Gesäß und bis hinunter ins Bein ausstrahlt, was als Übertragungsschmerz bezeichnet wird. Die Schmerzen entstehen nicht unbedingt direkt an der vorgefallenen Bandscheibe. Der Ischiasnerv, der längste und breiteste Nerv des Körpers, verläuft vom unteren Rücken durch das Gesäß und an der Rückseite jedes Beins bis in den Fuß. Der Begriff »Ischias« wird oft verwendet, um Schmerzen zu beschreiben, die auf der Beinrückseite entlang des gesamten Beins auftreten.
Doch das Krankheitsbild Ischiassyndrom (Ischialgie) ist eher ein Symptom eines anderen medizinischen Problems. Schmerzen, die über das ganze Bein ausstrahlen, können viele Ursachen haben. Eine geschädigte Bandscheibe oder ein Knochensporn (Osteophyt) kann Druck auf einen Nerv ausüben, der zum Ischiasnerv führt. Zwar lässt sich bei einem Drittel der Menschen über 20 Jahren ein Bandscheibenvorfall feststellen, aber nur 3 Prozent der Bandscheibenvorfälle erzeugen die Symptome eines eingeklemmten Nervs.
Autorenteam: Eric Goodman und Peter Park
Quelle: Starker Rücken ohne Schmerzen – Das funktionelle Trainingsprogramm, um Beschwerden zu lindern, die Haltung zu verbessern und Muskeln aufzubauen
Unser Tipp aus der Trainingsworld-Redaktion, von uns für euch!
DER WEG ZU EINEM GESUNDEN RÜCKEN
Mittlerweile ist klar nachgewiesen, dass Rückenpatienten Übungsprogramme durchführen sollten: Aktiv statt passiv!
Langes Sitzen und schlechte Haltung sind eine der Hauptursachen für Rückenschmerzen. Ein bewegungsarmer Alltag und falsche Bewegungsabläufe führen zu großen Belastungen auf die Wirbelsäule.
Dies führt zu Verschleiß und muskulär-faszialen Verspannungen und Verkürzungen. Eine Therapie durch herkömmliche Rehabilitationsmaßnahmen in Form von Medikamenten und Physiomaßnahmen ist häufig nicht ausreichend für eine dauerhafte Lösung. Sie bekämpft zwar die Symptome, aber nicht die Ursachen.
Mit Katharina Brinkmanns Programm erzielen Sie eine ideale Ausgangsbasis für mehr Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer. Es verleiht Ihnen mehr Energie und optimiert die innere und äußere Haltung: zurück zu einem körperlichen und seelischen Gleichgewicht.
Dieses Programm ist als Schritt-für-Schritt Anleitung konzipiert, mit der Sie Ihren Rücken in Topform bringen!
Die Therapie ist für alle, die Ihre Schmerzen leid haben und endlich wieder schmerzfrei leben möchten. Von der Hausfrau bis hin zum Profisportler. Wenn Sie dieses Programm absolviert haben, werden Sie verstehen auf welchen Kriterien Ihre Rückenbeschwerden beruhen und welche Techniken Sie selbst einsetzen können.