Der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt ist aufgrund der Gesetze der Isotonie und Elektroneutralität untrennbar miteinander verbunden. So ist die Summe aller osmotisch wirksamen Teilchen in den einzelnen Flüssigkeitskompartimenten nach dem Isotoniegesetz gleich.
Elektroneutral bedeutet, dass in einem Flüssigkeitskompartiment gleich viele positiv wie negativ geladene Teilchen vorhanden sind. Demnach muss jede Wasserverschiebung in unserem Körper zwangsläufig mit einer Verschiebung der Elektrolyte einhergehen1. Umgekehrt gilt, dass jede Verschiebung oder Verlust von Elektrolyten auch mit einer Verschiebung oder einem Verlust von Wasser verbunden ist.
Wasser und Elektrolyt-Haushalt möglichst ausgeglichen
Dieser Sachverhalt ist insbesondere für Sie als Sportler während körperlicher Belastung, aber auch in Ruhe von großer Bedeutung. Neben dem Aspekt der Energiebereitstellung während körperlicher Belastungen, ist es von großem Nutzen dafür zu sorgen, dass der Wasser- und Elektrolythaushalt Ihres Organismus möglichst ausgeglichen bleibt. So kann die körperliche Leistungsfähigkeit in optimaler Weise und so lange wie möglich aufrechterhalten werden. Eine ausgeglichene Bilanz der Mineralstoffe ist für den optimalen Ablauf der Stoffwechselprozesse, den Vorgang der Muskelkontraktionen und der neuronalen Prozesse wichtig1. Werden über einen längeren Zeitraum Mineralien ausgeschieden und in ungenügendem Maße ersetzt, kann es zu einer Unterversorgung kommen. Folgen können Mangelerscheinungen oder sogar Einbußen in der Leistungsfähigkeit sein.
Steigerung des Energiestoffwechsels bei Sportlern
Grundsätzlich scheint es bei sportlich aktiven Menschen – aber eben vor allem bei Leistungssportlern – zu einer Steigerung des Energie- und Baustoffwechsels zu kommen. Demnach muss man mit einem erhöhten Umsatz an Makro- und Mikronährstoffen rechnen. Deshalb kann der Mineralstoffbedarf eines Sportlers gegenüber dem des Nichtsportlers fast 3-mal so hoch sein. Wird der Mehrbedarf an Energie mit einer qualitativ hochwertigen Ernährung gedeckt, steigt mit der erhöhten Nahrungszufuhr auch die Zufuhr an Mikronährstoffen. Allerdings existieren keine verbindlichen Empfehlungen, welche Mengen an Mikronährstoffen tatsächlich bei sportlicher Aktivität notwendig sind oder aufgenommen werden müssten1. So ist beispielsweise ungeklärt, inwiefern Vitamine und Mineralstoffe in Lebensmitteln ausreichen, um den Bedarf zu decken. Sollten sie diese Stoffe nicht in ausreichendem Maße liefern können, müssten Vitamine und Mineralstoffe einzeln substituiert werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund sind die Auffassungen zur zusätzlichen Aufnahme von Vitaminen und Mineralien im Sport sehr unterschiedlich.
Von vorsorglich eingenommen Mineralien-Präparaten ist abzuraten
Ein leistungsorientiertes Training mit hohen Schweißverlusten ab ca. 10 – 15 Liter die Woche kann eine Substitution mit Mineralien durchaus rechtfertigen. Unter Substitution versteht man dabei den Ausgleich eines Mangels, während Supplementation einer Zufuhr über den eigentlichen Bedarf hinaus entspricht. Dabei sei darauf hingewiesen, dass es nicht immer eindeutig ist, ob es sich um supplementieren oder substituieren handelt, da eben – wie zuvor erwähnt – genaue Erkenntnisse über den Mineralstoffbedarf für Sportler fehlen und zudem der Mineralstatus des Körpers nicht bekannt ist1. Ist die Ernährung des Sportlers jedoch einseitig oder unterkalorisch wie im Falle einer Gewichtsreduktion, so kann es durchaus sinnvoll sein, Vitamin- und Mineralstoffpräparate zu sich zu nehmen. Liegt die Dosierung bei maximal 50-100 % besteht auch keine Gefahr der Überdosierung. Von hochdosierten, vorsorglich eingenommenen Präparaten ist eher abzuraten und Sie sollten dies kritisch prüfen bevor Sie als Sportler dazu greifen2.
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Literatur:
1. Williams, Melvin H. (1997). Ernährung, Fitness und Sport. Rost, Richard (Hrsg. dt. Ausg.). Wiesbaden: Ullstein
2. Raschka, Christoph & Ruf, Stephanie (2012). Sport und Ernährung. Wissenschaftlich basierte Empfehlungen und Ernährungspläne für die Praxis. Stuttgart: Georg Thieme Verlag