Mythos: Sport allein macht schlank

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Sport treiben wird oft als Allheilmittel angesehen, um einen schlanken Körper zu erreichen. Aber ohne die richtige Ernährung werden Sie nicht die gewünschten Effekte erreichen. Sport und Ernährung müssen Hand in Hand gehen.

Es ist kein großes Geheimnis mehr: Diäten machen dick. Gerade Frauen sind oftmals in der Diätfalle gefangen und werden getrieben von JoJo-Effekt und langfristig problematischen Veränderungen des Stoffwechsels. Je einseitiger eine Diät ist, desto größer ist die Gefahr, dass die phasenweise karge Ernährungsform zu einem höheren Gewicht führt. Auf der anderen Seite wollen uns Fitness-Anbieter und Sportpropheten immer noch die 14 Tage Bikini Figur mit Sportprogrammen à la Zumba, CrossFit und PowerPlate versprechen. Daran, dass Sport allein oder ein Diätprogramm zu Wohlfühlgewicht und körperlicher Fitness führt, haben viele den Glauben schon lange verloren. Zu komplex sind die Zusammenhänge für einen gesunden Körper. 

Das Internet ist ein Quell an Information und Wissen aber auch für Halbwissen und Unwahrheiten. Gerade in Bezug auf Abnehmen finden sich nahezu unerschöpflich viele Quellen. So spuckt die Suchmaschine Google auf das Suchwort „Diät“ mehr als 19 Millionen Treffer aus. Beim Stichwort „Abnehmen“ sind es sogar 25,6 Millionen Treffer. Zwischen überflüssigen Inhalten und belegtem Wissen zu unterscheiden, fällt da schwer. In diesem Beitrag wollen wir Ihnen einige wichtige Fakten zum Thema Abnehmen präsentieren! 

Mythos: Sport allein macht schlank 

Mythos: Sport allein macht schlank - Sport und Ernährung

Tabelle Kalorienverbrauch pro Stunde

Dass Sie allein durch das Sporttreiben Ihr Körpergewicht reduzieren, ohne dass Sie auch Ihre Ernährungsgewohnheiten hinterfragen, ist unwahrscheinlich. Grundlegend gilt für das Abnehmen, dass Ihr Energieverbrauch insgesamt höher sein muss, als Ihre Energieaufnahme, wenn Sie abnehmen wollen. Wenn Sie nun einmal zusammenzählen, wie viel Energie Sie durch Sport zusätzlich verbrauchen, werden Sie auf sehr ernüchternde Zahlen kommen. Ohne Anstrengung und Fleiß werden Sie nicht sehr weit kommen. Schon allein der Empfohlene Energiemehrverbrauch für präventivmedizinische Wirkungen von Sport von Rund 3500 kcal. Pro Woche wird auch in Fitnessstudios nicht von vielen Sportlern erreicht. Allein die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder einem Sportverein wird Ihnen deshalb noch nicht viel helfen. Es kommt vielmehr auf Ihre Trainingszusammensetzung und Ihren Trainingsplan an, der auf Ihre Ernährung abgestimmt sein muss. In der Tabelle erhalten Sie einen Überblick zu sportlichen Leistungen und den entsprechenden Energieverbrauch. 

Wenn Sie nun 1 Stunde bei einer moderaten Geschwindigkeit von 7 Minuten pro 1000 Metern laufen gehen, verbrauchen Sie als Frau bei einem Körpergewicht von 80 kg 652 Kilokalorien. Sport treiben, kann zu etwas gesteigertem Appetit führen. Eine Scheibe Vollkorn Brot mit Salami und ein Glas Apfelsaftschorle entsprechen bereits rund 480 Kcal. Nicht allein eine auffällige Kalorienbombe, wie eine Pizza oder ein Glas Limonade kann also Ihre sportlichen Ambitionen konterkarieren sondern schon die Alltagsportionen Ihres Essens. Tipp: Mit einer Pulsuhr oder einer App für Ihr Smartphone, können Sie Ihre Trainingsbelastungen aufzeichnen. So haben Sie einen Überblick zu Ihrem Training.

Dennis Sandig

 

Lesen Sie weiter in Teil 2 & 3: 

Sport allein hilft nur bedingt beim Abnehmen!

Diäten: Der Jojo-Effekt ist kaum vermeidbar

 

Literatur: 

Sandig, Hanna, 2012, Basisernährung für Ausdauersportler, Experto, der Beraterverlag: Bonn.

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Über den Autor

Dennis Sandig

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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