Periodisierung – das Zauberwort für eine erfolgreiche Saisonplanung

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Der große Feind des Erfolgs ist die Langeweile. Falls man das ganze Jahr hindurch die gleichen Trainingsrunden mit gleicher Intensität absolvieren, wird das langweilig. Nicht nur für den Körper, sondern auch für den Kopf. Das Ganzjahrestraining sollte planmäßig aufgebaut sein, damit ein hoher Leistungszuwachs erzielt wird und bei den wichtigsten Wettkämpfen die höchste Leistungsfähigkeit erreicht wird.

Dazu sollte man sich in Ruhe hinsetzen und einen großen Kalender auf den Tisch legen. Am besten einen, auf dem das ganze Jahr auf einem Blatt zu sehen ist. Dann sollten alle Wettkampftermine eingetragen werden, die bekannt sind. Meistens kann man nur eine grobe Planung machen, da in der Regel immer irgendetwas dazwischen kommen kann. Der Plan sollte regelmäßig (beispielsweise monatlich) angepasst werden.

Damit ein sinnvoller Plan erstellt werden kann, sollten vorher einige Fragen beantwortet werden:

 

Zeitmanagement:

– Welche Trainingsumfänge kann ich realisieren?

– Wann kann/möchte ich mit dem Training beginnen?

– Welche Wettkämpfe passen in meinem Terminkalender?

– Welche beruflichen und privaten Freiräume habe ich?

– In welchem Leistungs- und Gesundheitszustand befinde ich mich?

– Welche Ziele sind aufgrund meiner privaten Situation realistisch?

Plane ich Trainingslager ein? Wenn ja: Wann?

 

Überlegungen zu Wettkämpfen:

– Welche Streckenprofile liegen mir?

– Welche Streckenlängen kommen meinen Fähigkeiten entgegen?

– Welche Wettkampfziele reizen mich?

– Bis wann muss ich mich für die Rennen anmelden?

– Welches Budget für Startgelder, Unterkunft und Reisen steht mir zur Verfügung?

– Möchte ich nur ein Saisonhighlight platzieren oder lieber häufiger starten?

– Wo kann ich gemeinsam mit Freunden starten, ggf. auch anreisen?

 

Sonstige Fragen:

– Ist es sinnvoll, Urlaub und Wettkampf miteinander zu verbinden? Welche Reisevorbereitungen kann ich jetzt schon treffen?

– Muss ich mich für späte Wettkämpfe qualifizieren oder gibt es Rennen, für die ich mich auch kurzfristig anmelden kann?

– Habe ich einen Plan B, falls Verletzungen oder andere Umstände dazwischenkommen?

– Habe ich meine Trainingsplanung im Hinblick auf die bevorstehenden Wettkämpfe langfristig abgestimmt?

– Wann sollte ich Freiräume für Familie und Freunde schaffen (kurzfristig in Form von Ruhetagen und langfristig durch gemeinsame Urlaube)?(1)

  

Wenn dann alle privaten und beruflichen Termine im Kalender stehen, kann die Planung weitergehen. Sobald fest steht, wie viele Wettkämpfe man bestreiten möchte und welche Distanzen man gerne angehen möchte, kann man den Plan ausgestalten.

  

Definition Periodisierung

Man spricht von Periodisierung, wenn das Training in einem bestimmten Zyklus inhaltlich und strukturell verändert wird. Die strukturelle Änderung kann ein Abwechseln der Trainingsmittel sein, indem beispielsweise zwischen allgemeinen und speziellen Trainingsmitteln gewechselt wird.(2)

Die inhaltlichen Veränderungen sind hauptsächlich ein Wechselspiel zwischen intensivem- und extensivem Training. Ebenso wird darunter der Wechsel zwischen umfangreichem und umfangarmen Training verstanden.

Mit einer guten Periodisierung kann der Athlet verletzungsfrei trainieren und sich verbessern. So ist es möglich, über einen langen Zeitraum gesund und verletzungsfrei zu trainieren. Der Belastungswechsel in den Trainingseinheiten findet in den verschiedenen Perioden, der Steigerungs-, Stabilisierungs- und Reduktionsperiode statt. Es gibt dann stabilisierende und reduzierende Belastungsperioden (Vorbereitungs-, Wettkampf-, Übergangsperiode) die sinnvoll im Trainingsjahr eingeplant werden. Innerhalb der Perioden gibt es Wechsel von belastungssteigernden, belastungserhaltenden und belastungsreduzierenden Zyklen, um Belastungsüberforderungen zu vermeiden und um sicherzustellen, dass bessere Leistungen zu bestimmten Zeiten erreicht werden können.(3)

  

Nutzung der Periodisierung

Jeder Sportler sollte seine sportliche Karriere planen, je nachdem welche Ziele er verfolgt, sollte die Planung langfristig oder mittelfristig sein. Bei der langfristigen Planung sollten langfristig bekannte Ziele berücksichtigt werden (berufliche Veränderungen, Familienplanung, Hausbau ect.).

Mittelfristige Planung bezieht sich auf einen überschaubaren Zeitraum, beispielsweise die Saison. Wenn die Trainingsabschnitte sauber geplant sind, kann der Trainingsplan umgesetzt werden. Es können jedoch immer unvorhersehbare Ereignisse eintreten (z.B. Verletzungen), die eine Neu- oder Umplanung oder Anpassung nötig machen.

Wichtig ist auch immer die Entscheidung, welches Ziel oder welche Ziele verfolgt werfen. Die Saison sollte immer so aufgebaut sein, dass zum gewünschten Zeitpunkt Höchstleistungen abgerufen werden können. Es macht einen Unterschied ob der Sportler einen Wettkampf im Frühjahr und einen im Herbst bestreiten möchte, oder ob er nur einen Wettkampf im Sommer bestreitet.

(Hier finden Sie Teil 2 des Artikels)

 

Monika Sturm-Constantin

 

 

Quellenangaben:

1. http://www.tri-mag.de/index.php?option=com_content&task=view&id=4650&Itemid=104

2. http://www.msporting.com/planung/4_1_6%20Periodisierung.htm

3. http://www.sportunterricht.de/lksport/priperio.html

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