Ball- und Frisbeespiele für die Aufwärmphase

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Eine kurze Auflistung von Aufwärmspielen mit dem Ball für eine abwechslungsreiche Gestaltung des Schul- und Vereinssports. Es wurde darauf geachtet, dass möglichst viele Spieler gleichzeitig aktiv sind und dabei die Herausforderung ihrem persönlichen Level anpassen können.

Brennball

Material

Kiste, Ball, Matten

 

Spielablauf

Ähnlich wie beim Baseball startet ein Team auf der 1. Matte, während das 2. Team in der Halle/auf dem Feld verteilt ist. Der 1. Spieler aus dem 1. Team wirft den Ball weg und versucht, die abgesteckte Runde zu durchlaufen, während das andere Team den Ball schnellstmöglich in die aufgestellte Kiste befördert. Steht der Läufer zu diesem Zeitpunkt auf einer Matte, ist er in Sicherheit. Anderenfalls scheidet er aus und reiht sich am Ende der Schlange seiner Mannschaft wieder ein. Pro absolvierter Runde gibt es Punkte. Diese können variieren. So kann man für einen ganze Runde ohne Unterbrechung mehr Punkte geben oder Bonuspunkte für das schwache Geschlecht. Nach einer bestimmten Vorgabe von Würfen wechseln die Teams die Rollen.

 

Varianten

Alle möglichen Hindernisse können hinzugefügt werden, um den Laufweg zu erschweren. Auch das Spielen mit mehreren Bällen ist möglich, wobei hierbei die Werfer auf ein Signal hin zeitgleich werfen sollten.

 

Brettball

Material

Basketballkörbe oder Wände, Basketball

 

Spielablauf

Gut geeignet als Basketball-Vorstufe, sind die Regeln ebenfalls ähnlich. 2 Teams spielen gegeneinander mit einem Basketball. Der Ball muss beim Laufen gedribbelt oder nach spätestens nach dem 3. Schritt gepasst werden. Anstatt einen Korb zu werfen, versucht man den Ball gegen das Brett zu prellen. Fällt dieser anschließend zu Boden, erhält die werfende Mannschaft einen Punkt. Fängt der Gegner den Ball, so zählt der Punkt nicht. Der große Vorteil dieses Spiels ist, dass auch schwächere Spieler als Fänger unter dem Brett eine sinnvolle und zweckdienliche Aufgabe erfüllen können und so gut integriert sind.

 

Schnur-Ball

Material

Softball oder Volleyball, Schnur, Pfosten/Ständer

Als Spielfeld können in der Halle die Markierungen vom Volleyball genutzt werden. Draußen sollte ein Feld ähnlicher Größe mit Hütchen abgesteckt werden. Die Schnur wird in der Mitte zwischen 2 Stangen gespannt. Die Höhe ändert sich je nach Alter und Spielvariante.

 

Über-die-Schnur – Spielablauf

Dies ist eine ideale Volleyball-Vorstufe zum Training von Bewegung und Balleinschätzung. Beide Teams stehen sich gegenüber. Jetzt versucht ein Team den Ball so über die Schnur zu werfen, dass die andere Seite ihn nicht fangen kann. Innerhalb des Teams darf der Ball 2-mal zugepasst werden, hinsichtlich der späteren Volleyball-Regeln. Gespielt wird nach Punkten bis 25.

 

Unter-die-Schnur – Spielablauf

Die gegenüberstehenden Teams versuchen den Ball so unter der Schnur durchzuspielen, dass er die hintere Spielfeldbegrenzung passiert. Die Schnur sollte diesmal recht tief gespannt sein, damit der Ball nicht zu stark nach oben geworfen werden kann. Um ein unfaires Mauern einer Mannschaft zu vermeiden, müssen immer gleich viele Spieler im Vorderfeld wie im Hinterfeld stehen.

(Weiteres Aufwärmen für spezielle Ballsportarten: Vor Training und Wettkampf: Das Aufwärmen mit Ball)

  

Schuhhockey

Material

Tennisball, Tore

 

Spielablauf

Das Spiel gleicht dem normalen Feldhockey bis auf die Tatsache, dass anstelle der Schläger der eigene Schuh in die Hand genommen wird. Die Spieler laufen barfuß, weshalb es sich anbietet, auf einem Rasen zu spielen. Da der Schuh einen kürzeren Hebel hat als ein Hockeyschläger, darf er mit mehr Schwung benutzt werden. Als Regel hat sich bewährt, dass er bis zur Hüfthöhe geschwungen werden darf. Dieses Aufwärmtraining kombiniert das vereinfachte Passen, Stoppen und Zuspielen mit gesundem Barfuß-Lauf.

 

Völkerball

Wahrlich DER Klassiker im Sportunterricht. Es gibt unzählige Varianten und Ausführungen.

 

Material

Softbälle, eventuell Hütchen, Kästen, Bänke

 

Spielablauf

Die einfachste Spielart besteht aus 2 Teams,die sich in 2 Spielfeldern gegenüberstehen und durch eine Mittellinie getrennt sind. Mit dem Ball versuchen sie sich abzuwerfen. Wer getroffen ist, scheidet aus und setzt sich auf die Bank. Fängt ein Spieler einen Ball, so darf nicht nur ein Mitspieler wieder von der Bank in das Feld rücken, sondern es muss auch der gegnerische Werfer ebenfalls auf die Bank. Gewonnen hat, wer alle Gegner abgeworfen hat.

 

Varianten

– König: Ein Spieler ist der König und besitzt 3 Leben. Er wird er eingewechselt, wenn alle seine Teamkollegen abgeworfen worden sind.

– König und Hofnarr: Ein Spieler ist wieder König mit 3 Leben, ein anderer Hofnarr, welcher unendlich viele Leben hat. Zu Beginn ist dem Gegner die Rollenverteilung nicht bekannt. Ziel ist es, den König zu finden und rauszuwerfen.

– Hütchen und Kästen: Auf dem Spielfeld stehen Kästen als Deckung, sowie Hütchen, die es umzuwerfen gilt. Fällt das letzte Hütchen, ist das Spiel verloren. Die Spieler müssen abwägen, ob sie sich selbst oder ihre Hütchen schützen.

– Außenfeld: Abgeworfene Spieler müssen nicht auf die Bank, sondern gehen in das gegenüber liegende Außenfeld, also den Bereich rund um das Spielfeld des Gegners. Von hier aus können sie aktiv in das Spiel eingreifen und Spieler abwerfen. Gelingt dies, wechseln sie wieder in ihr Spielfeld. Mitspieler können diesmal jedoch nicht durch das Fangen des Balls eingewechselt werden.

– Heißer Ball: Der Ball muss erst „scharf“ gemacht werden, nachdem man ihn gefangen oder aufgehoben hat. Hierzu muss er entweder einmal den Boden berühren oder zu einem Mitspieler gepasst werden. Diese Spielvariante soll dem Gegner mehr Zeit zum Ausweichen lassen und ihn somit ermutigen, für seinen Wurf näher an die Mittellinie zu kommen.

– Durchlaufen: Ausgeschiedene Spieler gehen hinter das Spielfeld des Gegners und müssen versuchen, durch dieses in ihr Feld zu gelangen. Gelingt ihnen dies, ohne dass sie von einem Gegenspieler berührt werden, sind sie wieder im Spiel. Bei Berührung müssen sie erneut hinter das Feld gehen und können ihre „Flucht“ erneut versuchen.

 

Des Weiteren gibt es zahlreiche Kombinationen aus diesen Spielvarianten sowie diversen Regelergänzungen. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

 

Tchoukball

Tchoukball ist eine hier zulange eher unbekannte Ballsportart, die Dr. Brandt, ein Arzt aus der Schweiz, in den 60iger Jahren ursprünglich zu Rehabilitationszwecken verletzter Sportler erdacht hat. Es kommt zu keinem Körperkontakt zwischen den Teams, so dass die Verletzungsgefahr gegen Null strebt. Die Grundregeln sind eine Mischung aus Handball, Volleyball, Basketball und Squash. Der Name leitet sich vom Geräusch des Spielballs ab, wenn dieser das Tor trifft. Da echte Tchoukball-Tore sehr selten zu finden sind, schaffen Trampoline im 45°-Winkel Abhilfe.

 

Material

Handbälle, Tchoukball-Tore (alternativ Kästen oder Trampoline)

 

Spielablauf

Zwei Mannschaften mit bis zu 7 Feldspielern spielen auf einem abgesteckten Feld gegeneinander auf 2 Tore. Die angreifende Mannschaft versucht, auf das Tor zu werfen. Berührt der abprallende Ball den Boden innerhalb des Feldes, so wird dies als Punkt gewertet. Dementsprechend versucht die abwehrende Mannschaft den Ball zu fangen. Verfehlt der Werfer das Tor oder fliegt der Ball ins Aus, bekommt der Gegner 1 Punkt. Spieler dürfen beim Wurf nicht behindert werden. Nach Erlangen des Ballbesitz darf ein Spieler nur 3 Bodenberührungen ausführen und der Ball darf innerhalb des Teams nur 3-mal gepasst werden, eh ein Torwurf erfolgen muss. Es ist dem gegnerischen Spieler nicht erlaubt, einen Pass abzufangen oder zu berühren. Es ist beiden Mannschaften erlaubt, auf beide Tore zu spielen. Nach einem erzielten Punkt oder einer Rahmenberührung, welche nicht als Punkt gewertet wird, muss der Spielball einmal die Mittellinie überqueren, bevor beide Tore freigegeben sind.

 

Zombie-Ball

Material

Softbälle

 

Spielablauf

Zombie-Ball ist ein Abwurfspiel „Jeder gegen jeden“. Der oder die Bälle werden von dem Spielleiter wahllos in das Feld geworfen. Wer den Ball aufnimmt, darf noch 2 Schritte gehen und muss anschließend versuchen, jemanden abzuwerfen. Ausgeschiedene Spieler müssen auf die Bank und kommen wieder zurück ins Spiel, sobald ihr „Jäger“ ausscheidet. Wird ein geworfener Ball gefangen, so scheidet der Werfer aus und muss seinerseits darauf hoffen, dass der Fänger auf irgendeine Weise aus dem Spiel genommen wird.

 

In Aufwärmspiele II werfen Sie einen Blick auf die Möglichkeiten der Frisbee.

 

Marcel Kremer

 

Quellen/weiterführende Literatur:

1. Moosmann, Klaus: Kleine Aufwärmspiele, 8 Aufl., 2010.

2. Lange, Anja und Sinning, Silke: Neue und bewährte Ballspiele: Für Schule und Verein. 3. Aufl., 2011.

3. Reinschmidt, Christian: Fitness-Spiele für Kinder und Jugendliche: 60 Ideen für Sportunterricht und Freizeit, 2009.

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Über den Autor

Marcel Kremer

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