Vergangenes Wochenende verwandelte sich Köln in eine wahre Triathlonstadt. Gestartet wurde am Freitag mit den Kinder-Wettbewerben gefolgt von der Sprint- und Olympischen Distanz rund um den Fühlinger See am Samstag. Ernst wurde es schließlich am Sonntag.
Um 7 Uhr morgens starteten die Langdistanzler. Erst knapp 6 Stunden später war ich selbst an der Reihe.
Entsprechend meiner Trainingszeiten erwartete ich eine Zeit zwischen 6 und 6,5 Stunden. Mit dieser Selbsteinschätzung landete ich prompt in der letzten und langsamsten Startgruppe. Doch gerade was den Massenstart im Schwimmen angeht war ich auch sehr froh hierüber. So konnte man sich doch recht gut auf die erste Disziplin konzentrieren ohne ständig damit beschäftigt zu sein Arme und Füße der anderen Athleten abzuwehren. Da Schwimmen aber mit Abstand meine schlechteste Disziplin darstellt kam ich mit gut 41 Minuten nur als 86. Frau (von 145) aus dem Wasser – und das trotz PB (Persönlicher Bestzeit)! 😉
Nach einem akzeptablen Wechsel hieß es nun strampeln…90 Kilometer. Das ist weit. Sehr weit um genau zu sein. Von München zum Starnberger See sind es hin und zurück nur gute 70 km. Doch die Radstrecke ist wirklich sehr angenehm zu fahren und vor allem eines: flach! Zwar wird gemunkelt, dass die Strecke in Köln extrem windanfällig sei, doch wen stört das , wenn kein Wind weht? Nach 2:45 war der Spaß schon wieder vorbei. Das härteste beim Radfahren ist wohl die Einteilung der Kräfte. Immerhin erwartet den geschundenen Körper noch ein Halbmarathon.
Wenngleich ich in den vergangenen Wochen nur sehr wenig laufen war, so zeigte sich doch, dass dies in Köln mit Abstand meine beste Disziplin sein sollte. Ich konnte zwar unter dem selbst gesteckten Ziel von max. 2 Stunden bleiben, fühlte mich jedoch tatsächlich bereits auf den ersten Kilometern recht ausgepowert. Die Kilometer wurden länger und länger und ohne Verpflegungsstationen (Wasser im Rachen, Wasser im Gesicht, Wasser auf dem Kopf, Wasser im Nacken) hätte ich die 21,1 km wohl nicht überlebt.
Doch wenn man plötzlich den Zielbogen vor sich hat, kann man nicht anders als lächeln, lächeln und lächeln. Und ein wenig Stolz macht sich natürlich auch breit sobald man die Ziellinie überschritten hat. Der Sonnenuntergang hinter der Kölner Kulisse mit Groß St. Martin, dem Dom und der Deutzer Brücke tat sein Übriges um einen wunderbaren, wohl temperierten, sonnigen Tag mit einem einmaligen Erlebnis würdig zu Ende zu bringen.
An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal atleta.de und SKECHERS GOrun für die Unterstützung beim Training/ den Wettkämpfen danken. Ohne sie hätte ich bestimmt nicht so gut abgeschnitten. So und nun gilt: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf! Projekt 2012: Einen 111er absolvieren.
Sandra Holte