St. Pauli siegt dank Saglik bei Erzrivale Rostock

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Rostock (SID) – Mit einem Sieg im brisanten Nordderby bei Erzrivale Hansa Rostock hat Fußball-Zweitligist FC St. Pauli seine Aufstiegsambitionen untermauert. Die Hamburger gewannen die von vielen Emotionen und einer Spielunterbrechung geprägten Partie mit 3:1 (1:0). Dank des vierten Auswärtssieges in Folge rückte Pauli auf Tabellenplatz drei vor. Die entscheidenden Treffer erzielte der erst kurz zuvor eingewechselte Mahir Saglik in der Schlussphase (80., 90.+1).

Die Begegnung vor 24.200 Zuschauern in der ausverkauften Rostocker Arena hatte in der 41. Minute durch Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) für zehn Minuten unterbrochen werden müssen. Nach dem 1:0-Führungstreffer der Gäste durch Max Kruse (40.) hatten Pauli-Anhänger Rauchbomben gezündet und Knallkörper abgeschossen, daraufhin flogen von einer Rostocker Tribüne Leuchtraketen in den Gästeblock. Die Spielunterbrechnung in der 41. Minute war sehr wahrscheinlich auf eine Panne bei der Einlasskontrolle zurückzuführen. Als die ersten Pauli-Fans das Stadion erreicht hatten, stürmten sie die Kontrollpunkte und überrannten die Ordner. Rund 100 Personen gelangten so unkontrolliert in den Gästeblock. Das bestätigte Rostocks Polizeisprecherin Dörte Lembke dem SID.

Marek Mintal erzielte mit seinem ersten Treffer im Hansa-Trikot (50.) den Ausgleich für Rostock, das bereits ab der 8. Minute in Unterzahl spielen musste. Youngster Tom Weilandt hatte wegen eines Ellenbogenschlages gegen Fabio Moreno die Rote Karte gesehen.

Die hitzige Atmosphäre auf den Rängen trug sich von Beginn an auf den Rasen über. Beide Mannschaften kämpften verbissen um jeden Ball – manchmal auch mit unlauteren Mitteln, so wie beim frühen Platzverweis für den Rostocker Weilandt. Pauli-Trainer Andre Schubert reagierte sofort und brachte für Innenverteidiger Morena den Offensivspieler und ehemalige Hansa-Profi Kevin Schindler.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag für die Gastgeber: Nach einem Fehler von Pauli-Torhüter Philipp Tschauner stauchte der Slowake Mintal zum 1:1 ab. In der Folge erhöhte Pauli wieder den Druck, doch richtig gefährlich wurde es für Hansa-Torhüter Kevin Müller erst wieder in der Schlussviertelstunde, in der Saglik zum Matchwinner avancierte.

Vor dem Anpfiff war die Lage zwischen den verfeindeten Fangruppen aus Rostock und Hamburg noch ruhig geblieben. Nach Spielschluss eskalierte die Situation offenkundig durch frustrierte Hansa-Anhänger: Die Polizei berichtete von Steinwürfen auf Shuttlebusse der Gäste-Fans und einen Streifenwagen. Zu den insgesamt zehn Verletzten gehören acht Polizisten. Die Beamten leiteten gegen 33 Personen Ermittlungsverfahren wegen Verdachtsfällen von Landfriedensbruch, Körperverletzung oder auch Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein.

In der Vergangenenheit war es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen beiden Fanlagern gekommen. Bei der bislang letzten Begegnung am 2. November 2009 wurden insgesamt 38 Personen verletzt, darunter 26 Polizisten.

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