Was Sportler über rezeptfreie Arzneimittel wissen und denken

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Seit Jahren bemühen sich nationale Sportverbände weltweit darum, dass ihre Sportler die Dopingregeln einhalten. Eine neue britische Studie belegt jedoch, dass viele Spitzensportler sich in Bezug auf rezeptfrei erhältliche Arzneimittel relativ wenig auskennen und auch kaum Ahnung haben, ob die von ihnen eingenommenen Arzneimittel unbedenklich sind (gemäß der Liste der Welt-Antidoping Agentur WADA).

Bei australischen, kanadischen, britischen und amerikanischen Leistungssportlern aus olympischen Sportarten wurde eine Fragebogenumfrage durchgeführt. Man wollte den Wissensstand und die Kenntnisse im Zusammenhang mit frei erhältlichen Arzneimitteln feststellen, insbesondere bei einer Reihe von Substanzen, die 2004 von der WADA-Liste der verbotenen Substanzen gestrichen worden waren.

Etwa die Hälfte (50,5 %) der Befragten kannte das Strafmaß bei einem Dopingvergehen infolge Einnahme eines frei erhältlichen verbotenen Stimulans. Die Begriffe „Überwachungsprogramm“ und „Liste der speziellen Wirkstoffe“ kannten 43,3 bzw. 67 % der Befragten. Der Status der Substanzen, in Bezug auf die Liste der verbotenen Wirkstoffe, wurde jedoch nur in 35,1 % der Fälle korrekt angegeben.

Insgesamt gesehen waren die Sportler der Meinung, dass rezeptfrei erhältliche Stimulanzien eine Gesundheitsgefahr darstellten, leistungssteigernd seien und dass deren Einnahme gegen den Sportsgeist verstoße. Sie waren sich unschlüssig darüber, ob diese Arzneimittel wieder auf die Verbotsliste gesetzt werden sollten.

Die Forscher schlossen daraus, dass „Spitzensportler gezielt geschult werden müssen, um fundierte Entscheidungen über die Möglichkeiten von rezeptfrei erhältlichen Arzneimitteln zum Zweck der Therapie oder Leistungssteigerung treffen zu können.“

International Journal of Sports Medicine, 9. April 2008

 

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