Gut geplantes Training hilft Verletzungen zu vermeiden!

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Akute Verletzungen treten bei einem Marathon und beim Lauftraining selten auf. Gerade im Vergleich zu anderen Sportarten ist das Verletzungsrisiko beim Laufen gering. Auch der Schweregrad ist meist eher gering.

Probleme, die auftreten, sind eher Überlastungsbeschwerden mit geringem bis mittlerem Beschwerdegrad. Dafür sind die jedoch eher von längerer Dauer. Da akute Schäden selten sind, stellt sich die Frage nach möglichen dauerhaften Schäden am Bewegungsapparat durch das Marathonlaufen. 

Auf der einen Seite stehen dabei die großen Belastungen, die Sie im Laufe der Zeit Ihrem Bewegungsapparat zumuten, während auf der anderen Seite das enorme Anpassungspotential aller Gewebestrukturen zu betonen ist. 

Muskeln passen sich schnell an, passive Strukturen langsam

Während Muskeln und auch das Herz-Kreislaufsystem tendenziell schnelle Anpassungen zeigen, sind die passiven Strukturen aufgrund ihres langsameren Stoffwechsels erst mit zeitlicher Verzögerung angepasst. Insgesamt müssen wohl rund 30-75 % aller Läufer während Ihrer Laufbahn mit Überlastungsschäden rechnen. Das Risiko steigt dabei mit den Trainingsumfängen und nimmt bei einem Umfang von mehr als 60 Kilometern pro Woche das größte Risiko ein. Außerdem wird Laufanfängern ein höheres Beschwerderisiko zugeschrieben. 

Zusammenfassend deuten aktuelle Studien darauf hin, dass die Belastungen eines Marathons keine unmittelbar schädigende Wirkung auf den Bewegungsapparat eines gesunden Sportlers haben! Kurzfristig auftretende Veränderungen, wie Flüssigkeitsansammlungen in den Gelenken, entwickeln sich schnell wieder zurück. Sie können also davon ausgehen, dass die positiven Effekte des Lauftrainings überwiegen. Das gilt auch für das Marathonlaufen: Schäden durch einen Marathon sind bei einem trainierten Läufer nicht zu erwarten. Ähnliches gilt für eine chronische oder akute Schädigung des Herzmuskels. Während das Marathon-Paradox beschreiben soll, dass akute körperliche Anstrengung das Risiko für einen plötzlichen Herztod erhöht während regelmäßiges Trainings davor schützt, sieht die Wirklichkeit anders aus. Bei genauer Betrachtung der Studien zeigt sich, dass im Verlauf eines Marathons ein gesundes und durch regelmäßiges Training angepasstes Herz keinen Schaden nimmt. 

Gehen Sie regelmäßig zum Gesundheitscheck!

Allerdings können bei älteren Marathonläufern unentdeckte Herzmuskelschäden nicht ausgeschlossen werden, so dass eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung für jeden Läufer zur Pflicht gehören sollte! Grundprobleme eines Läufers, wie z. B. strukturelle Fehlstellungen im Kniegelenk, dem Fußgewölbe oder am Becken sind mögliche Auslöser für schmerzhafte Reizungen oder Entzündungsprozesse. Läufer, die keinerlei Krafttraining, Lauf-ABC oder Gymnastik betreiben, können zudem funktionelle Fehlstellungen entwickeln. Wenn Sie auf ein systematisches, regelmäßiges und langfristig angelegtes Training achten, wird Marathonlaufen zu einem gesundheitlich unbedenklichen Erlebnis.

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Über den Autor

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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