In der Trainingswissenschaft, der Trainingsplanung und im praktischen Training werden immer wieder bestimmte Begriffe und Vokabeln verwendet. Daher stellen wir in 20 Teilen möglichst umfassen alle wichtigen Begriffe vorzustellen. Teil 1 geht von 1-er Wiederholungsmaximum bis Axiallast.
1-er Wiederholungsmaximum (1RM): Die maximale Last, die bei einer Kraftübung einmalig bewältigt werden kann.
Abdominal Bracing: Die Anspannung der Bauchmuskeln, wie z. B. bei einem Boxhieb.
Abdominal Hollowing: Die Anspannung der schrägen Bauchmuskeln durch Einziehen des Nabels in Richtung Wirbelsäule.
Abduktion: Das Wegführen eines Körperteils von der Körperlängsachse, z. B. einen Arm oder ein Bein vom Körper abspreizen.
Absorption: Die Aufnahme von Vitaminen oder Mineralstoffen in den Körper.
Adduktion bis Agility
Adduktion: Die Bewegung eines Körperteils zur Körperlängsachse hin.
Adenosintriphosphat (ATP): Ein wichtiges Molekül bzw. energiereiche Verbindung (Nukleotid), die im menschlichen Organismus biologische Energie erzeugt (Muskelarbeit) und dem Körper so
als „universelle Energiequelle“ dient. ATP ist ein dreiteiliges Phosphatteilchen (Molekül), das als allgemeiner körpereigener Energiebaustein gilt. ATP kann sowohl unter aeroben als auch unter anaeroben Bedingungen produziert werden.
Aerob: Die unmittelbare Nutzung von Sauerstoff. Wird meistens mit Blick auf die Energieproduktion verwendet.
Aerobe Stoffwechsellage: Energiebereitstellung mit Sauerstoff aus Kohlenhydraten und Fetten.
Agility: Bedeutet wörtlich übersetzt „Beweglichkeit“. Die Agilität beschreibt aber auch Schnelligkeit, Wendigkeit und Reaktionsvermögen und ist ein wichtiger Trainingsbestandteil aller Ballsportarten.
Trainingsvokabeln von Agonist bis Aminosäure
Agonistischer Muskel: Der Agonist ist der Hauptmuskel, der an der Erzeugung einer bestimmten Bewegung beteiligt ist, z. B. der Bizeps bei der Hebephase eines Bizeps-Curls.
Akkumuliertes Sauerstoffdefizit: Das Energiedefizit, das während einer anaeroben Übung entsteht. Z. B. beim Sprint, bei dem relativ wenig Energie mittels Oxidation produziert wird.
Aktin: Ein Molekül in der Muskelstruktur, das gemeinsam mit Myosin für die Muskelkontraktion verantwortlich ist.
Aktive Erholung: Lockeres Laufen oder Schwimmen zur Förderung der Regeneration.
Alaktazid: Energiebereitstellung, die es dem Sportler ermöglicht, über 10–15 Sekunden bei sehr hoher Intensität zu arbeiten, ohne dass es zu Laktatbildung oder Sauerstoffverbrauch kommt.
Aminosäuren: Grundbausteine der Proteine, die durch Peptidbindungen zu Ketten verbunden sind. Das menschliche Protein besteht aus 21 verschiedenen Aminosäuren.
Von AMS bis Anaerobe Stoffwechsellage
AMS, acute mountain sickness: Die Symptome von AMS sind Atemnot, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel und starke Müdigkeit sowie Stimmungsschwankungen. Weitere Merkmale sind Sehstörungen und die Beeinträchtigung von kognitiven Funktionen wie dem logischen Denkvermögen, der Konzentration, der Gedächtnisleistung und Haltungsstabilität, der sensorisch-motorischen Koordination, der Auge-Hand-Koordination und der neuromuskulären Kontrolle.
Anabole Wirkung: Durch die Wirkung der anabolen Steroide auf den Eiweißstoffwechsel wird der Aufbau von Eiweiß in der Muskulatur gesteigert und gleichzeitig der Körperfettanteil vermindert. Ein Effekt tritt nur bei gleichzeitigem intensiven Muskeltraining ein.
Anaerob-laktazid: Die kurzzeitige Energiebereitstellung bei hoher Intensität, bei der es zu einem Abbau von Glykogen (Glykolyse) ohne Sauerstoff kommt. Dabei entstehen ATP und Laktat.
Anaerobe Glykolyse: Die Verstoffwechselung von Kohlenhydraten ohne Sauerstoff.
Anaerobe Kapazität: Die Fähigkeit der Muskeln, kurzfristig unter hoher Belastung den Energiebedarf zu decken und die Energiegewinnung ohne Sauerstoff durchzuführen.
Anaerobe Schwelle: Ein Punkt, der oberhalb der aeroben Laktatschwelle, aber unterhalb der individuellen anaeroben Laktatschwelle liegt.
Anaerobe Stoffwechsellage: Die Energiebereitstellung ohne Sauerstoff aus Kohlenhydraten.
Androgene Hormone bis Antioxidantien
Androgene Hormone: Der Oberbegriff für Steroidhormone. Diese männlichen Sexualhormone kommen in geringem Maße auch bei Frauen vor und wirken auf die Kraftentwicklung.
Anämie: Die verminderte Konzentration des roten Blutfarbstoffs.
Anpressdruck: Der Druck, mit dem die Patella (Kniescheibe) an die Gelenkpartner des Ober- und Unterschenkels angepresst wird.
Anstrengungsempfinden: Skala von 11–20 (bzw. 1–10 bei der neueren Version), auf der Sportler einstufen können, wie anstrengend eine vorgegebene Leistung war.
Antagonistischer Muskel: Der Gegenspieler des an einer Muskelkontraktion beteiligten Muskels. Bei der Hebephase eines Bizeps-Curls wäre dies z. B. der Trizeps.
Antioxidantien: Antioxidantien verhindern die Reaktion von freien Radikalen mit Sauerstoff.
Anxiolytikum bis Athlet
Anxiolytikum: Eine Substanz (meistens ein Medikament), die Angst- und Spannungszustände vermindert.
Arterielle Oxyhämoglobin-Sättigung: Sie besagt, wie viel Sauerstoff im Blut transportiert wird.
Arteriolen: Kleine Arterien, d. h. Blutgefäße, durch die sauerstoffreiches, frisches Blut in die Gewebe fließt.
Atemzugvolumen: Die gesamte Luftmenge, die pro Atemzug ein- bzw. ausgeatmet wird.
Athlet(iker): Wird oft gleichgesetzt mit muskulöser oder trainierter Mensch.
Arthroskopie bis Axiallast
Arthroskopie: Die Gelenkspiegelung mithilfe eines Endoskops.
ATP: siehe Adenosintriphosphat
Atrioventrikularknoten: Ein spezielles Herzgewebe, das elektrische Impulse weiterleitet.
Auditive Differenzierung: Die Fähigkeit, zwischen ähnlichen Lauten (z. B. „ch“ und „sch“) zu unterscheiden. Eine entsprechende Störung beeinträchtigt den Lernfortschritt beim Lesen und Buchstabieren.
Autonomes Nervensystem: Ein Teil des peripheren Nervensystems, der als Kontrollsystem agiert und verschiedene physiologische Körperfunktionen reguliert.
Außenrotatoren: Die Außenrotatoren des Oberarms sind der hintere Deltamuskel, M. infraspinatus und M. teres minor.
Axiallast: Eine reine Spannungs- oder Druckbelastung entlang der Längsachse eines Körperteils.
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