Projektidee „Tailwind“

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Der Rückenwind ist das, was es mir möglich macht, mich leichter dorthin zu bewegen, wo ich hinmöchte. Rückenwind unterstützt dabei nur meine eigene Leistung. Ich kann auch ohne Rückenwind ankommen, aber mein Tempo, meine Freude und meine Leidenschaft auf dem Weg werden durch den Wind erheblich gesteigert.

In Deutschland lebten im Jahr 2009 7,1 Millionen Menschen, denen nach dem Gesetz ein Grad der Behinderung von 50 und mehr eingeräumt wird. Nach Angaben des statistischen Bundesamts sind hiervon 2 % in einem Alter unter 18 Jahren. Kinder und Jugendliche, die den Rollstuhl als Fortbewegungsmittel nutzen, werden hier nicht erfasst, allerdings geben führende Hersteller von Kinderrollstühlen einen Bedarf/Verkauf von etwa 7000 Rollstühlen pro Jahr an. Da die Stühle eine Nutzungszeit von ca. 2-3 Jahren haben, darf davon ausgegangen werden, dass ca. 21.000 Kinder und Jugendliche einen Rollstuhl zur Fortbewegung im Alltag nutzen. Die Mobilität von Menschen, die den Rollstuhl im Alltag nutzen, ist durch Verbesserungen im Bereich des Rollstuhldesigns, der Rollstuhlanpassung sowie intensiver Schulungen der Nutzerinnen und Nutzer erheblich gestiegen.

Die Projektziele

Dennoch bietet der Rollstuhl nur eingeschränkte Möglichkeiten längere Distanzen zurückzulegen. Fahrradähnliche Adaptionen bieten hier die Möglichkeit, über eine Steigerung des Wirkungsgrads eine erhebliche Verbesserung und Veränderung der Mobilität zu erwirken. Leider sind derartige Adaptivbikes durch Gegebenheiten der Konstruktion und durch eine bisher relativ geringe Produktionsstückzahl ausgesprochen teuer. Kosten in Höhe von 2.500 Euro sind dabei vollkommen üblich. Damit ist der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu diesen Fahrrädern erheblich erschwert oder gar nicht gegeben. Darüber hinaus sind diese Handcycle zum Teil unzureichend für die variable, schnelle und vollkommen sichere Adaption am Kinder-Alltagsrollstuhl geeignet und verfügen für gewöhnlich nicht über Systeme, die für eine Nutzung im Straßenverkehr obligat sind (z. B. Lichtsystem). Ziel des Projekts ist es:

– Einer möglichst großen Zahl von Schülerinnen und Schülern einen Zugang zum Radfahren zu ermöglichen, die im Alltag auf die Nutzung eines Rollstuhls angewiesen sind. Hierbei soll die Selbstwirksamkeit des Sports und der körperlichen Aktivität aktiv erlebt werden. Aus der Faszination des Sportgeräts, dem gemeinsamen kooperativen Sport treiben, aber auch dem Leisten und Wetteifern soll eine langfristige Begeisterung für das Radfahren im Sinne eines lebenslangen Sporttreibens resultieren.

– An zunächst ausgewählten Schulen für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung) Fahrsicherheitstrainings anzubieten, um Kinder im Umgang mit dem Handcycle sicher zu machen und langfristig ihre Mobilität zu erhören. Die (zunächst regionalen) Schulen werden durch ein „Preisausschreiben“ ausgewählt. Die Schulen sollen zum Teil mit Handcycles im Sinne eines Sponsorings versorgt werden.

– An der Deutschen Sporthochschule in enger Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen Fahrräder für Kinder zu konzipieren und zu bauen, die mit der Hand angetrieben werden. Angestrebt wird eine deutlich verbesserte Praxisanwendung im Vergleich zur jetzigen Situation. Ebenso soll eine Sportversion erstellt werden, die eine aktive Teilhabe am Radsport für Kinder und Jugendliche mit Behinderung ermöglicht.

“I want this Sport to take off; I want people to ride with and compete against! So please if you are interested, give me a call and come over for a ride…, and may the wind always be at your back!”

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Trainingsworld

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