Macht Sprungkraft auch schneller?

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Diese Studie befasste sich mit verschiedenen Fragen: Sind Athleten mit besserer Sprungkraft auch im Sprint schneller? Ist ein Sprungkrafttest sinnvoll als Leistungsindikator in Ballsportarten? Wa sagen Ergebnisse aus Sprungkrafttests aus?

Aufgrund des Einflusses der Kraftfähigkeiten kann angenommen werden, dass stärkere Athleten einen Vorteil haben, wenn es um Aktivitäten geht, bei denen Sprints eine wichtige Rolle spielen. Das gilt für Läufer im selben Maße wie für Spielsportler.

Grund ist die Fähigkeit, große vertikale Kraftstöße zu produzieren, die beim schnellen Sprinten eine wichtige Grundlage darstellen. Aufgrund dieser Beziehung ist es interessant, Marker zu finden, anhand derer die Sprintleistung erklärt werden kann. So können die möglichen Kapazitäten eines Sportlers getestet und eventuell die Sprintleistung darauf basierend analysiert werden.

In einer griechischen Studie wurden die Leistungsfaktoren von 25 Sprintern analysiert. Dabei wurden die Sportler einer Testbatterie aus verschiedenen Sprungkrafttests unterzogen, bei der die Sprunghöhe bei Tiefsprüngen, Sprüngen aus der Kniebeugenposition und Sprüngen mit Auftaktbewegungen gemessen wurde. Zudem wurden Sprintabschnittsgeschwindigkeiten gemessen und Reaktionszeiten erfasst. Der Sprungindex aus der Sprunghöhe beim Sprung aus der Kniebeugenposition und dem Sprung mit Auftaktbewegung wurde erfasst und in die Berechnung mit einbezogen.

Die Kraft- Leistungsparameter aus den Sprungtests können 89,6 % der Gesamtvarianz im Sprint klären, so dass davon ausgegangen werden kann, dass Testbatterien, die die Sprungleistung und den Sprungindex erfassen, geeignet sind, um die Sprintleistung zu messen. Dies kann ein wichtiges leistungsdiagnostisches Instrument in den Ballsportarten wie Basketball oder Fußball sein.

Aufgrund der Erkenntnisse aus einem solchen Test zeigt sich, dass Sportler mit schlechten Ergebnissen in Sprungtests auch schlechter Zeiten im Sprint erreichen. Gerade in Ballsportarten spielt aber die Sprintfähigkeit eine wichtige Rolle.

Spieler, die in Sprungtests weniger gut abschneiden und deren Sprungindex niedrig ist, sollten dementsprechend ein zusätzliches Training absolvieren. Die Inhalte können dabei aus Krafttraining, Sprungtraining und spezifischen Sprinteinheiten bestehen. Das regelmäßige Erfassen der Sprungdaten kann so helfen, Schwächen zu erkennen und individuell zu verbessern. Auch Verletzungen lassen sich über den Einsatz solcher diagnostischer Methoden möglicherweise vermeiden, wenn leistungslimitierende Faktoren erkannt und im individuellen Athletiktraining trainiert werden. Dabei ist das kontinuierliche Erheben der Sprungdaten wichtig. 

 

Journal of Sports Medicine and Physical Fitness, 2008, Bd. 48, S. 447–454

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