Krafttraining und Laufökonomie

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Kraft- und Ausdauertraining ergänzen sich nicht unbedingt, sondern behindern sich sogar gegenseitig. Aus diesem Grund sind Kraftsportler in puncto Ausdauertraining sehr zurückhaltend. Ausdauersportlern geht es umgekehrt genauso. Neue Untersuchungen norwegischer Wissenschaftler lassen jedoch darauf schließen, dass ein Maximalkrafttraining den Ausdauerläufern erhebliche Vorteile bei der Laufökonomie bringt.

Die Wissenschaftler untersuchten in dieser Studie an 17 durchtrainierten Läufern (9 Männer und 8 Frauen) die Wirkung des Maximalkrafttrainings auf die Laufökonomie (Sauerstoffverbrauch zur Beibehaltung einer bestimmten Laufgeschwindigkeit) bei 70 % VO2max sowie die Zeit bis zur Erschöpfung bei maximaler aerober Geschwindigkeit.

Die Läufer wurden in 2 Gruppen eingeteilt. Die Interventionsgruppe bestand aus 4 Männern und 4 Frauen. Diese machten über einen Zeitraum von 8 Wochen 3–mal wöchentlich 4 Sätze halbtiefe Kniebeugen zusätzlich zu ihrem normalen Ausdauertraining. Im Training wählten sie eine Belastungsintensität, die maximal 4 Wiederholungen pro Satz erlaubte. Die Kontrollgruppe setzte in dieser Zeit ihr normales Ausdauertraining ohne Krafttraining fort.

Bei der Krafttrainingsgruppe zeigten sich diverse signifikante Vorteile. Unter anderem:

– eine Verbesserung des 1RM (das maximale Gewicht, das bei einer Wiederholung gehoben werden kann) um 33,2 %.

– eine Erhöhung der Explosivkraft um 26 %

– eine 5 %-ige Verbesserung der Laufökonomie

– eine Verlängerung der Zeit bis zur Erschöpfung bei maximaler aerober Geschwindigkeit um 21,3 %

    Noch wichtiger ist es, dass diese Verbesserungen nicht zu einem Abfall des VO2max oder einem Anstieg des Körpergewichts führten. In der Kontrollgruppe zeigten sich diese Vorteile allerdings nicht.

    Die Wissenschaftler schlossen daraus, dass „ein maximales Krafttraining über 8 Wochen bei gut trainierten Langstreckenläufern die Laufökonomie verbessert und die Zeit bis zur Erschöpfung bei maximaler aerober Geschwindigkeit verlängert, ohne dass es zu Veränderungen im Hinblick auf die maximale Sauerstoffaufnahme oder das Körpergewicht kommt“.

     

    Medicine & Science in Sports & Exercise, 2008, Bd. 40 (6), S. 1087–1092
     

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