Rumpfstabilität als Verletzungsprophylaxe

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Eine amerikanische Studie hat sich mit dem Zusammenhang zwischen Rumpfstabilität und erlittenen Verletzungen befasst. Heraus kam unter anderem, dass Kraftparameter in der Core Muskulatur Einfluss auf die Verletzungswahrscheinlichkeit haben.

Eine schlechte Rumpfmuskelaktivität und damit -stabilität steht in Verdacht zur Ätiologie von Verletzungen der unteren Extremitäten vor allem bei Frauen beizutragen. Eine amerikanische Untersuchung befasste sich deshalb mit dem Vergleich der Rumpfstabilität zwischen beiden Geschlechtern sowie zwischen Athleten die während ihrer Saison eine Verletzung erlitten und denen ohne Verletzung. Dabei wurde nach einem oder mehreren Kraftparametern gesucht, welche als Risikofaktor für oben genannte Verletzungen in Frage kommt. 

Studie zur Kraft in der Hüfte

Dafür wurden 80 Frauen (Alter 19.1 1.37 Jahre, Gewicht 65.1 10.0 kg) und 60 Männer (Alter 19.0 0.90 Jahre, Gewicht 78.8 13.3 kg) vor Beginn der Saison beim Basketball bzw. in der Leichtathletik getestet. Die Parameter waren dabei die Kraft in Hüftabduktion und Hüftaußenrotation, abdominale Muskelfunktion sowie die Ausdauer beim Rückenstrecker und M. quadratus lumborum. Im Ergebnis produzierten die männlichen Athleten signifikant bessere Werte bei Hüftabduktion (Männer = 32.6 7.3 %, Frauen 29.2 6.1 %), Hüftaußenrotation (Männer = 21.6 4.3 %, Frauen 18.4 4.1 %) und quadratus lumborum (Männer = 84.3 32.5 s, Frauen = 58.9 26.0 s). Athleten ohne gemeldete Verletzung wiesen eine signifikant stärkere Hüftabduktion (Männer = 3.6 7.1 %, Frauen = 28.6 5.5 %) sowie Hüftaußenrotation (Männer = 20.6 4.2 %, Frauen = 17.9 4.4 %) auf. 

Frauen weisen schlechtere Kraftwerte auf

Die durchgeführte Regressionsanalyse zeigte, dass nur der Kraftwert der Hüftaußenrotatoren als verlässlicher Risikofaktor für Verletzungen dienen kann. Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Rumpfstabilität einen entscheidenden Faktor zur Verletzungsprophylaxe darstellt. In weiteren Studien ist zu klären, warum gerade Frauen schlechtere Kraftwerte in diesem Bereich aufweisen und deshalb häufiger von Verletzungen betroffen sind. Dies ist notwendig, um passende Trainingsinterventionen entwickeln zu können, die tatsächlich als Präventivmaßnahme geeignet sind. 

Quelle:

Medicine and Science in Sports and Exercise, 2004. 36 (6), S. 926-934.

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Über den Autor

Dennis Sandig

Dennis Sandig arbeitete als Sportwissenschaftler am Institut für Sportwissenschaften der Julius-Maximilians Universität in Würzburg. Aktuell ist er bei der Deutschen Triathlon Union als Wissenschaftskoordinator und Referent für Bildung zuständig, sowie für das umfassende Aus- und Fortbildungsprogramm für Coaches im Triathlon.

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