Kohlenhydrate während dem Sport: Darauf sollten Sie achten! 

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Besonders in Ausdauersportarten spielt für den sportlichen Erfolg die Versorgung mit Energie in Form von Kohlenhydraten eine bedeutende Rolle. Doch welche sind die Richtigen und wie sollten sie am besten zu sich genommen werden?

Die unterschiedlichen Transportwege und die Transportdauer durch die Darmwand der Monosaccharide Glukose, Galaktose und Fruktose sowie die versetzte zeitliche Verfügbarkeit sind für Sportler von großem Interesse. Was den Kohlenhydratzusatz eines Getränkes anbelangt, sind durch Beigabe von unterschiedlichen Arten und Mengen an Kohlenhydraten enorme Möglichkeiten der Zusammensetzung geboten. Im Grunde gilt es drei Ziele zu verfolgen: Getränke sollen einer etwaigen Dehydratation entgegenwirken, sprich den Flüssigkeitshaushalt möglichst ausgeglichen halten. Außerdem soll dem Organismus Energie zugeführt werden, um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten bzw. zu steigern und den durch Schweißverluste bedingten Mineralverlust auszugleichen.

Art und Weise der Kohlenhydrate spielt eine Rolle

Die Art und Menge der zugefügten Kohlenhydrate und die Menge an Natrium sowie die Osmolalität spielen in dem Fall eine übergeordnete Rolle. Diese Zutaten haben insbesondere einen Einfluss auf die Magenentleerungsrate sowie auf die Absorptionsrate im Dünndarm und somit auf die Verfügbarkeit für den Organismus. Erhöht man den Kohlenhydratgehalt in Getränken, erhöht sich bis zu einem gewissen Grad auch die Menge an Glukose, die dem Körper bereitgestellt wird. Dass allerdings geht beispielsweise stark zu Lasten der Wasserverfügbarkeit. Die Komposition von Sportgetränken ist dadurch fortwährend Gegenstand wissenschaftlicher Studien1. Lange Zeit war man der Ansicht, dass die maximale Oxidationsrate oral zugeführter Kohlenhydrate bei 1,0 – 1,1 g/min liegt. Dies entspricht einer Kohlenhydrataufnahme von 1,0 – 1,5 g/min (60-90 g/h). Neueren Erkenntnissen zufolge kann die maximale Oxidationsrate oral zugeführter Kohlenhydrate durch die gleichzeitige Zufuhr verschiedener Arten von Kohlenhydraten jedoch angehoben werden. Man geht davon aus, dass der positive Effekt auf die Ausdauerleistungsfähigkeit durch oral zugeführte Kohlenhydrate auf dessen Oxidation zurückzuführen ist. Mehrere Faktoren beeinflussen die Oxidationsrate der aufgenommenen Kohlenhydrate: die Art und Menge der Kohlenhydrate, die Belastungsintensität und die Trinkzeitpunkte und absoluten Trinkmengen. Das könnte Sie auch interessieren: Fettverbrennung & Fettstoffwechsel: Grundlagen für Ihr Ausdauertraining

Verfügbarkeit hängt von Transportsystem ab

In Studien konnte man aufzeigen, dass Kohlenhydratgaben einer einzelnen Kohlenhydratart während Belastung, welche 60 – 70 g/h überschritten, zu keiner weiteren Verbesserung der Ausdauerleistungsfähigkeit führten, im Vergleich zu Mengen zwischen 60 – 70 g/h. Glukose beispielsweise gehört zu den Kohlenhydratarten, welche schnell oxidiert werden. Ihre Oxidationsrate liegt bei ca. 60 g/h. Glukose kann eine Oxidationsrate von 60 – 70 g/h nicht übersteigen, da in diesem Bereich der Transportmechanismus durch die Darmwand ausgelastet ist und pro Zeiteinheit nicht mehr Glukose absorbiert werden kann. Zu den langsamer oxidierten Kohlenhydraten zählt Fruktose. Die Oxidationsrate liegt bei ca. 30 g/h. Die unterschiedlichen Oxidationsraten der Kohlenhydratarten sind unter anderem auf die verschiedenen Absorptionswege zurückzuführen. Fruktose nutzt ein anderes Transportsystem als Glukose, welches weniger Fruktose pro Zeiteinheit in den Organismus lässt als Glukose.

Höhere Oxidation durch Kombination verschiedener Kohlenhydrate

Kombiniert man allerdings in Sportgetränken Kohlenhydrate aus verschiedenen Gruppen, so können höhere Oxidationsraten erreicht werden, da pro Zeiteinheit mehr Kohlenhydrate im Organismus ankommen und der Oxidation zur Verfügung stehen. Die höchsten Oxidationsraten wurden mit einer Mischung aus Glukose und Fruktose erreicht. Es konnten Oxidationsraten bis zu 105 g/h festgestellt werden. Um solch hohe Oxidationsraten zu erreichen, müssen dementsprechend höher konzentrierte Getränke konsumiert werden, als bisher empfohlen. In Studien untersuchte Mengen liegen bei 90 – 140 g/h. Von einem Fruktoseanteil über 3,5 % im Getränk wird zum jetzigen Zeitpunkt jedoch abgeraten2. Das könnte Sie auch interessieren: Richtlinien für das Essen vor dem Wettkampf Quellen:  1. Scheck (2005). Top Leistungen im Sport durch bedürfnisgerechte Ernährung. Münster: Philippka Sportfachverlag 2. European Journal of Sport Science (2008). Bd. 8 (2), S.77-86

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Über den Autor

Hanna Sandig

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