Skifahren mit Kindern – Grundlagen

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Je früher man mit einer Sportart beginnt, desto schneller lernt man sie. Die meisten Kinder können bereits ab dem dritten Lebensjahr auf Skiern stehen. Bei der Ausbildung sollte man einige wichtige Dinge beachten. Welche Dinge das sind, erklärt Kinderskilehrerin Clara Kersten.

„Je nachdem, wie koordinativ begabt ein Kind ist, können Kinder so zwischen zwei und vier Jahren das erste Mal auf Skiern stehen“, sagt Clara Kersten, Skilehrerin in Malbun (Liechtenstein). „Als Test schauen wir, ob ein Kind in Skischuhen stehen und gehen kann. Wenn das funktioniert, kann man auch versuchen, sie auf Ski zu stellen.“ Wichtig ist, Geduld mit den Kindern zu haben und sie zu nichts zu zwingen. Viele Kinder fühlen sich vor allem durch die engen Skischuhe unwohl. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, damit man ihnen nicht direkt den Spaß am Skifahren nimmt.

 

Der Hang

In vielen Skigebieten gibt es kleine, flache Hänge, die extra für Kinder ausgestattet sind. Hier gibt es Lifte, Hindernisse oder anderes Spielzeug, das extra dafür gedacht ist, den Kindern Spaß am Skifahren zu vermitteln. „Richtige“ Skifahrer dürfen hier nicht fahren. Wenn es geht, sollte man solche Hänge nutzen. In jedem Fall sollte man sich einen kleinen, flachen und gut einsichtigen Hang suchen, um die Sturzgefahr zu verringern.

 

Die Fahrweise

Man sieht sehr oft Erwachsene, die mit ihren Kindern zwischen den Beinen den Berg hinunterfahren. Doch das kann gefährlich sein, warnt Clara Kersten: „Auch wenn man selber sehr gut Skifahren kann, sollte man trotzdem das Kind nicht zwischen die Beine nehmen. Denn es kann immer sein, dass das Kind die Ski überkreuzt und dann hinfällt. Wenn man nicht aufpasst, fällt man dann auf sein Kind und riskiert schwere Verletzungen. Zudem kann man nicht ausschließen, dass man selber auf einer Eisplatte ausrutscht oder von einem anderen Skifahrer umgeworfen wird und mit dem Kind stürzt. Daher ist es immer besser, neben dem Nachwuchs zu fahren, oder, wenn man ein sehr guter Skifahrer ist, rückwärts vor dem Kind her.“

Eine andere Möglichkeit ist die, die Stöcke neben sich zu halten. Hier kann sich das Kind festhalten und sicher neben einem herfahren, ohne dass man Angst haben muss, dass es stürzt. Zudem kann man hier mit dem Kind üben, wie man bremst oder Kurven fährt.

 

Die Motivation

Es ist kalt, es ist rutschig und die Skischuhe drücken. Viele Kinder haben gerade zu Beginn ihrer Wintersport-Karriere keine Lust auf Skifahren oder verlieren schnell den Spaß daran. Hier ist die Motivationskunst der Eltern gefragt. Es gilt, die Balance zwischen sanftem Druck und Nachgeben zu finden, damit die Kinder zwar das Skifahren lernen, aber auch nicht direkt für immer die Lust darauf verlieren. „Viele Kinder lernen schneller, wenn sie nur mit dem Skilehrer lernen und die Eltern nicht direkt daneben stehen“, sagt auch die Skilehrerin. „Wenn die Eltern zuschauen oder vielleicht sogar noch Tipps geben, sind die Kinder auf ihre Vertrauensperson fixiert, nehmen vom Skilehrer keine Hilfe mehr an und möchten schneller getröstet werden. Am besten lässt man den Skilehrer eine Stunde alleine mit dem Nachwuchs. Dann lernen sie es schneller. Mit kleinen Geschenken oder einer Tasse warmem Kakao kann man dann die Kinder belohnen, wenn sie ihren ersten Tag auf Skiern überstanden haben.“

Eine Stunde Skischule reicht in der Regel fürs erste Mal völlig aus. Schließlich soll der Nachwuchs nicht an einem Tag zum perfekten Skifahrer ausgebildet werden. Besser man übt 2-mal eine statt einmal 2 Stunden und wenn das Wetter nicht mitspielt, sucht man sich eine Alternative zur Skischule. Schließlich möchte man dem Kind nicht direkt am Anfang den Spaß am Wintersport verderben.

 

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Christian Riedel

 

Literaturangaben:

1. www.bergbahnen.li/

2. www.schneesportschule.li

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Christian Riedel

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